Achtsamkeit lernen mit Astrid Aschenbrenner

Ein Smartphone mit einem Recycle Symbol, das auf einem Netz liegt das auf einer Marmorplatte liegt

Astrid Aschenbrenner im Interview

Wienerkind – dahinter steckt Astrid Aschenbrenner aus Wien. Autorin, Unternehmerin, Aktivistin, Schauspielerin – eine Tausendsasserin, die nicht nur mit ihren Social-Media-Kanälen, sondern auch mit ihrer Slow Fashion Brand zum Umdenken anregen will. Ihr ist es wichtig, eine nachhaltigere Lebensweise für jede*n greifbar zu machen und vor allem echte Lösungsansätze zu liefern. Sei es in Form von Müllvermeidung, achtsamen Konsum oder Ernährung. Aber Aschenbrenner alias Wienerkind kennen wir nicht nur durch ihre Aktivität als Sinnfluencerin. Sie zieht es auch immer wieder auf die große Bühne. Nach einer Schauspielausbildung in Wien folgte eine Laufbahn als Kabarettistin und 2018 dann schließlich das Kinofilm Debüt.   Yip.at ist begeistert von ihrem großen Einsatz für Regionalität und Achtsamkeit, darum haben wir uns einmal etwas genauer mit Wienerkind zu den Themen unterhalten.

Coffee is the best thing to douse the sunrise with.

- Terri Guillemets

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Welche Ziele verfolgst du mit deinen Kanälen?

Klimaschutz und Aufklärung zu mentaler Gesundheit. Ich möchte mit meiner Arbeit ein realistisches Bild schaffen und diese doch sehr komplexen und manchmal auch schweren Themen für so viele Menschen wie möglich zugänglich machen und im besten Fall Lösungsansätze finden. Eines meiner größten Ziele ist es, mit meinem Tun, Menschen zu einem Umdenken zu bewegen und sie dazu zu inspirieren, dies auch an andere weiterzutragen und selbst aktiv zu werden.

Worin liegt in deinen Augen der Unterschied zwischen Nachhaltigkeit und Achtsamkeit?

Ich versuche den Begriff “nachhaltig” so gut es geht zu vermeiden, weil ich ihn in Bezug auf Konsum als eine Utopie empfinde. Konsum ist niemals nachhaltig, denn irgendwo müssen Ressourcen und Energie aufgebracht werden, damit wir dieses Produkt in unseren Händen halten können. Daher fokussiere ich mich viel lieber auf den Terminus “achtsam”, denn ich denke, wenn wir achtsam konsumieren – und damit meine ich gar nicht nur die Kaufhandlung, sondern das Konsumieren der Ware nach dem Kauf – dann führt das meines Erachtens automatisch in ein “nachhaltigeres” Leben. Wir müssen die Wertschätzung wieder lernen, verstehen, was die Produktion eines Produktes bedeutet und dass es auch wert ist, repariert, statt achtlos entsorgt zu werden.

Welche Wechselwirkung haben Nachhaltigkeit und Regionalität?

In meiner Arbeit spreche ich mich sehr stark für Regionalität aus, weil sie uns, vor allem bei den Lebensmitteln, bei einem Realitätsbezug helfen können. Wenn ich bei meiner Ernährung verstärkt auf Produkte aus der Region achte, kann es mir gar nicht passieren, dass ich im Dezember zu den Himbeeren greife, die das Klima nicht nur durch ihren Anbau (im energiebetriebenen Gewächshaus), sondern auch ihren Transportweg belastet. Produkte, die lange Transportwege überstehen müssen, verlangen auch nach wesentlich mehr Verpackung, was wiederum die CO₂-Bilanz des Produktes erhöht. Der durch den Handel künstlich erzeugte “Bedarf” an bspw. Erdbeeren das ganze Jahr verlangt unseren Böden und unserer Natur enorm viel ab. Wir müssen zurück zu unserem Gleichgewicht finden, zu einer regionalen und vor allem saisonalen Ernährung, die keine fremden Klimazonen benötigt. Dass es den Kund:innen allerdings leichter gemacht wird, braucht es von den Gesetzesgeber:innen ein transparentes Lieferkettengesetz, um auch zu verstehen, wo gewissen Produkte und deren Inhaltsstoffe herkommen. Ich denke, dass die Bereitschaft regional einzukaufen durchaus da ist, es aber oft an der Kennzeichnung mangelt.

Hast du 3 Tipps für regionale Unternehmen, um möglichst einfach, aber wirksam der Nachhaltigkeit einen Schritt Näher zukommen?

Das kommt natürlich sehr auf die Größe des Unternehmens an. Daher hier mal ein paar Dinge, die mir auf die Schnelle einfallen: Verpackungsmaterialien reduzieren, bzw. wiederverwendbare Verpackungen nutzen, oft kann man auch komplett auf die Verpackung verzichten. Auf erneuerbare Energien umsteigen, Energie zu sparen ist nicht nur eine der wirksamsten Wege, das Klima zu schützen, sondern auch noch nützlich für das Firmenkonto. Die Glühbirnen im Betrieb austauschen, nachhaltige Drucker nutzen, auf biologische Reinigungsmittel umsteigen, Fahrradbotendienste nutzen, innerhalb des Betriebes konsequent Müll trennen, in der Firmenkantine auf pflanzliche Gerichte umsteigen, falls es verderbliche Produkte im Betrieb gibt, bei TooGoodToGo anmelden, um so weniger Lebensmittelverschwendung zu verursachen, 100 % recyceltes Papier verwenden, so gut es geht auf Papier verzichten … die Liste ist endlos.

Welche Zukunft erhoffst du dir bezüglich regionaler Unternehmen und Nachhaltigkeit?

Ich würde mir wünschen, dass es nicht immer nur um Wachstum geht, sondern ein gemeinsames Koexistieren vieler kleiner, regionaler und vor allem spezialisierter Betriebe möglich bleibt. Ich erhoffe mir, dass dazu gesetzliche Regelungen in Kraft treten, dass eingeschiffte bzw. eingeflogene Produkte, die es in Österreich verfügbar gibt, höher besteuert werden, als regionale und dass regionale Unternehmen Unterstützung auf EU- und Landesebene erfahren.

Was erwartet uns 2022 noch auf deinen Kanälen?

Wir werden sehen für welche Themen ich mich in den nächsten Wochen starkmachen muss, aber ich werde definitiv intensiv an meiner Slow Fashion Brand Einzelstück weiterarbeiten und mit unserem Konzept von Zirkularität hoffentlich viele Menschen erreichen.

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